Transaktionsanalytische Psychotherapie
Metaperspektiven
Die "Behandlung der menschlichen Psyche" bei seelischen Erkrankungen hat seit Beginn der Psychoanalyse weite Veränderungen erlebt. Das Verständnis psychischen Erlebens und Verhaltens und der Bedingungsfaktoren zur Entwicklung psychischer Störungen wurden bspw. durch bedeutende Erkenntnisse der Entwicklungs- und Bindungsforschung, Neurowissenschaften und Psycho-Neuro-Immunologie und Psychotraumatologie erweitert.
Neuere Therapiemethoden und Behandlungsansätze erkennen das dynamische Zusammenspiel psychischer, geistiger und körperlicher Abläufe an und fokussieren sowohl die Gesamtheit des individuellen Menschen als auch dessen soziale Kontexte und Lebenssysteme.

Dennoch haftet der Psychotherapie – trotz heutiger Offenheit und gesellschaftlicher Anerkennung für Selbsterfahrung, Lebensberatung oder Coaching – noch immer das Manko der Stigmatisierung und Pathologisierung an.
Dabei braucht es keineswegs erst eine Diagnose wie Depression, Burn-out, Angststörung oder Suizidalität – bereits präklinische Phasen vor der Entstehung psychischer Beschwerden wie stressbelastete Lebenssituationen und Krisen durch Trennung, Verlust einer nahestehenden Person, das Scheitern persönlicher Lebenspläne oder eine bedrohliche medizinische Diagnose sollten besondere Beachtung und ressourcenaktivierende Aufarbeitung finden.

Eine humanistisch-tiefenpsychologische Psychotherapie – in meiner Praxis ist dies die transaktionsanalytische Psychotherapie (zu spezieller Traumatherapie siehe unter: Traumatherapie) – setzt nicht primär bei Diagnosen und Symptombildern an, sondern begibt sich zusammen mit der Klientin*, dem Klienten* auf den Weg der inneren Erforschung der der Persönlichkeit zugrundeliegenden Gefühle, Glaubenssätze, Antreiber und Verhaltensmuster, welche die individuelle Lebensgeschichte (in der transaktionsanalytischen Sprache dem Lebensskript) formen. Sie nimmt zudem eine metaperspektivische Betrachtung der aktuellen Situation und Beschwerden innerhalb des näheren persönlichen oder beruflichen Bezugssystems ein.
Transaktionsanalytische Psychotherapie sucht nach Persönlichkeitsstrukturen (wie den sog. Ich-Zuständen) und Interaktionsmustern, insbesondere der Art und Weise gelingender oder hinderlicher Kommunikation. Sie klärt frühe, prägende und möglicherweise verletzende und einschränkende Bindungs- und Beziehungserfahrungen sowie unerfüllte (Entwicklungs-)Bedürfnisse auf, die oftmals zur heutigen Situation beitragen.
Gleichzeitig erkennt transaktionsanalytische Psychotherapie das Bemühen der menschlichen Psyche an, von klein auf mit eigenen Anpassungsleistungen und Schutzmechanismen eine bestmögliche Entwicklung, ein "Überleben" in der je eigenen familiären Umgebung, Zeit und den sozialen Kontexten gewährleistet zu haben.

Sich bewusst zu werden über das eigene Fühlen, Denken, (Körper-)Erleben und Handeln durch deren therapeutische Bearbeitung und Lösung kann eine Neuorientierung mit tiefgreifenden Veränderungen der persönlichen Identität und des individuellen Lebensskripts bewirken. Sie stärkt auf wertschätzende Weise die Regulationsfähigkeit im Umgang mit Emotionen und Belastungen und beeinflusst maßgeblich die Gesamtheit aus psychischem, geistigem und körperlichem Wohlbefinden. Und - sie fördert Selbst-Bewusstsein, Selbstwertempfinden und Selbstwirksamkeit. Dies ist umso bedeutender, wenn psychische Erkrankungen chronifiziert sind oder bei psychosomatischen und schweren körperlichen Erkrankungen ein Mensch und sein näheres soziales Umfeld hierdurch mit existentiellen Fragen nach (Lebens-)Sinn und Endlichkeit konfrontiert werden.
Nichts geringeres bedeuten die Maximen des Begründers der Transaktionsanalyse Eric Berne: die eigenen Gefühle "spontan" und authentisch erleben und verantwortbar ausleben zu können (Spontaneität), mit sich selbst, den Stärken, Schwächen und Potentialen in Kontakt zu treten und fähig zu echten und tragfähigen Beziehungen zu werden (Intimität) sowie das Leben mit allen Widrigkeiten selbstbestimmt und ethisch verantwortet zu gestalten (bezogene Autonomie). Ein therapeutisches Beziehungsangebot auf einer wertschätzenden, empathischen und Autonomie fördernden Grundhaltung ist hierzu ein unentbehrliches Werkzeug!
Transaktionsanalytische Psychotherapie (Heilerlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz) wird in dieser Praxis angeboten bei: Depressionen, chronischer Suizidalität, Trauer nach schweren Verlusten, existentiellen und traumatischen Krisen, psychosomatischen Erkrankungen und psychischen Belastungen oder Traumareaktionen durch schwerwiegende medizinische Diagnosen, insbesondere psychoonkologischer Begleitung bei Tumorerkrankungen.
Die therapeutische Aufarbeitung von akuten oder chronischen Traumafolgestörungen (z.B. durch sexualisierte Gewalt, traumatische Verluste, Natur- und technischen Katastrophen) siehe unter: Traumatherapie.
Bei näherem Interesse an Transaktionsanalyse siehe unter: Institut